Laura Ingalls Wilder

Laura Ingalls Wilder veröffentlichte 1932 "Little House in the Big Woods" ("Unsere kleine Farm - Laura im großen Wald"), als erstes von 8 "Little House"-Büchern. Ihr letztes Buch stellte sie 1943 fertig. Am 10. Februar 1957 starb sie im Alter von 90 Jahren auf ihrer Farm in Mansfield, Missouri.

Ihr Bekanntheitsgrad und den ihrer Bücher verdanken wir der Fernsehproduktion von Michael Landon. Ihre Bücher sind keine Fiktion, sondern enthalten die damaligen Geschehnisse. Gute wie Schlechte. Die Bücher lesen sich sehr angenehm und es zieht sich wie ein roter Faden etwas, was wohl noch heute die Faszination daran ausmacht: Menschen, die "bei Wind und Wetter" zusammenhalten, zusammenarbeiten, zusammenleben und mit Mut und Mitgefühl versuchen, ein Leben zu führen, das -trotz aller Härte- vom Glauben an Gott und dem Willen, ein guter Mensch zu sein, geprägt ist.

Wenngleich das Leben damals um einiges härter war, so erscheint es mir doch, dass wir gerade in unserer schnelllebigen Zeit einiges vom Umgang, vom Miteinander und der geistigen Ausrichtung der Familie Ingalls lernen können ...

Zur Erwartungshaltung jener, welche die Fernsehserie kennen:

In manchen Rezensionen -gerade zum ersten Buch- wurde geäußert, dass die Bücher nicht der Serie entsprechen oder Aussagen wie "Es passiert zu wenig" getroffen. Das Buch beschreibt Erinnerungen aus Sicht der Autorin. Es ist kein Krimi, sondern schildert wahre Erlebnisse.

In der Fernsehserie wurde das erste Buch nur am Rande aufgegriffen. Das zweite Buch "Laura in der Prärie" wurde im Pilotfilm umgesetzt. Und wesentliche Charakteure der Serie - und Erlebnisse! - finden sich im dritten Buch "Laura und ihre Freunde", das die Basis für die ersten Teile der Serie darstellte: Teil 1: "Das neue Land", wo Vater das Land von Mr. Hanson kauft. Teil 2: "Der erste Schultag", wo die Einschulung stattfindet und die erste Begegnung mit Nellie und Willie Olsen stattfindet, oder Teil 7, "Meine Party - Deine Party", wo die Einladung zu den Olesons bei den Ingalls erwidert wird.

Viele Erlebnisse und Charakteure sind in der Serie liebevoll umgesetzt. Manche davon, wie der Tod von Lauras liebgewonnnen Hund Jack, wurde erst in einer spätere Staffel in einem Teil integriert. Der erneute Wegzug von Plum Creek gen Westen hat Michael Landon nicht verfilmt, er beließ den Schwerpunkt der Serie in Walnut Grove, integrierte aber Aspekte der tatsächlichen Erlebnisse, wie dass Vater wegen einer Missernte Arbeit annehmen musste (Staffel 1 - Teil 3), ein kurzweiliger Wegzug nach Winoka (Staffel 5, Teile 1 - 6).

Gewiss ist die Serie um einiges interessanter und unterhaltsamer, doch die Bücher liefern die tatsächlichen Geschehnisse und Hintergründe zur Serie ... und es ist doch immer wieder ein Grund zum Schmunzeln, wenn man den Wahrheitsgehalt über das Verhalten einer Nellie Olsen liest ...

Laura im großen Wald

Im ersten Buch von 1932 erzählt Laura vom Leben in den Wäldern im Staate Wisconsin. Die Familie Ingalls lebte in einem Blockhaus, umgeben von Bäumen, Rotwild, Füchsen, Wölfen, Bären, Wildkatzen, Bisamratten, Nerze und Fischotter. Und in diesem kleinen Haus wohnten Vater, Mutter, ihre ältere Schwester Mary und die jüngere Schwester Carrie und der treue Hund Jack, eine schwarze Bulldogge.

Sie beschreibt Wölfe, die wie zottige Hunde aussahen und den Mond anheulten, doch gleichzeitig das behaglich warme Haus, in dem sie sicher waren. Sie beschreibt, wie ihr Pa Wildbret mit Hickoryholz räucherte, wie er vom Pepinsee mit Fischen zurückkommt. Und ein Schwein, das sie hatten, und frei im Wald umher lief und von Eicheln, Nüssen und Wurzeln lebte, das beinah von einem Bären gefasst worden wäre, der aber von Pa mit einem Schuss verjagt werden konnte. Sie erzählt von Onkel Henry, der aus dem großen Wald geritten kam, um Pa und Ma beim Schlachten zu helfen. Und Pa tröstet Laura, dass sie es ganz schnell machen, dass es dem Schwein nicht weh tut. Doch Laura wollte das Schwein nicht quieken hören und steckte die Finger ins Ohr ...

So wurden Vorräte für den Winter angelegt. Winter, die sehr lang und hart sein konnten. Und man musste rechtzeitig damit anfangen, Vorräte anzulegen.

Und Laura beschreibt weiterhin, wenn ihr Pa ihnen abends Geschichten erzählte und auf seiner Fiedel spielte. Das war für Laura die allerschönste Stunde des Tages.

Und während Vater seine Fallen ölt oder Kugeln für sein Gewehr herstellt, werden die eiskalten Wintertage mit vielen Geschichten verbracht, u.a. den von Vaters Großvater und seine Flucht vor einem Panther, von Vater, der als kleiner Junge Stimmen im Wald hörte und viele mehr ...

Das Weihnachtsfest ist besonders schön, denn es gibt viele gute Sachen zu essen und Tante Eliza, Onkel Peter, Vetter Peter und Cousine Alice und Ella kamen zu Besuch.

Die Kinder spielen und machen mit ausgebreiteten Armen Figuren-Bilder im Schnee. Und Laura erinnert sich an ihre Puppe Charlotte, die sie zu Weihnachten erhält ...

Samstags wurde gebadet und Sonntags bekamen Mary uhnd Laura firsche Wäsche und ihre besten Kleider angezogen und Schleifen ins Haar.

An Sonntagen wurde nicht gearbeitet, Ma las Geschichten aus der Heiligen Schrift und Erzählungen von Löwen, Tigern und Eisbären aus Pas großem grünen Buch "Wunder der Tierwelt".

Die Sonntage waren ihnen langatmig, weil sie weder draußen spielen noch herumtoben durften. Und an einem besonderen Sonntag, wo Laura mit Jack spielte, und ermahnt wurde, es nicht zu tun, und sie dann weint, erzählt Vater die Geschichte von Großvaters Schlitten und dem Schwein ...

Auch an ihren 5. Geburtstag erinnert sie sich im Buch.

Weiterhin an Bärenbesuchen, eine seltsame Begegnung ihres Vaters mit einem vermeintlichen Bären, daran, wie sie Ahornsirup aus den Ahornbäumen holen, einem Tanzfest bei Großvater, einen Ausflug in die Stadt Pepin, vom Sommer, wie sie Käse machten und Laura Angst um zwei junge Kälber wegen des Labs hatte, wie Vater Honig von Bienen mit nach Hause bringt und natürlich von der Erntezeit, wo Pa und Onkel Henry sich einander helfen. Nicht zu vergessen, Onkel Henrys Sohn Charly, der sie ständig mit falschen Hilferufen ärgert und später tatsächlich in Not ist, als er auf einem Wespennetzherumgesprungen war. Und auch davon, wie Pa und Onkel Henry eine erste "Erntemaschine" sehen. Und sie erinnert sich daran, wie Vater von der Jagd ohne Fleisch nach Hause kommt und erzhält, wie er es nicht übers Herz brachte, zu schießen, weil er in die friedliche Natur eingebettet war und einfach die Tiere nicht erschießen konnte. Und dass seine Kinder froh waren, dass er es nicht getan hatte, freute ihn sehr.

[...in Arbeit .. ]

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